FABER VISUM AG
Geboren in der UdSSR, Erde, Sonnensystem, Milchstraße.
Weltbürger. Verheiratet. Zwei Kinder.
Wohnorte: Europäische Union, Montenegro.
Wenn wir die Welt in Schwarz und Weiß aufteilen, werden wir Musik, Literatur, Malerei, Kino, Liebe und Mitgefühl mit Farbe hervorheben.
- Anatoli Gostev (Junior)
Weltanschauung
Ich hatte Glück, in einer Familie von erstaunlichen, kreativen und intelligenten Menschen geboren zu sein. Schon im Alter von vier Jahren brachten mir meine Eltern das Lesen, klassische Musik und die Liebe zur Kunst bei. Noch bevor ich zur Schule ging, hatte ich erkannt, dass die Schule nicht nur notwendiges Wissen vermittelt, sondern Kindern auch subtil beibringt, wie sie leben sollen, wen sie lieben und wie sie der Gesellschaft nützen können. Eine universelle staatliche Gebrauchsanleitung für das Leben, in jedem Land mit seiner eigenen Ausrichtung. So wird ein neues, ideologisches Werkzeug für den Staat geformt. Als ich in der UdSSR lebte, in einer Gesellschaft mit geschlossenen Grenzen, fragte ich meinen Vater einmal:
- Papa, warum darf man nicht ins Ausland? Heimat?
- Du bist auf diesem Planeten geboren, Tolja. Das ist deine Heimat.
So wurde ich schon als Kind zum Kosmopoliten.
Kreativität in Kindheit und Jugend.
Meine ersten Bilder begann ich mit etwa fünf Jahren zu malen. Naive, reine Kunst. Indem ich das Schaffen meines Vaters in der Werkstatt 46A beobachtete, entwickelte ich früh ein Gefühl für Malerei und verliebte mich in dieses außergewöhnliche Handwerk. Mit 10 Jahren kam ich in die erste experimentelle Schule mit einem Schwerpunkt auf Architektur und Kunst, deren Abschluss einem Hochschulabschluss gleichgestellt war. Sechs Jahre Studium nach einem akademischen Programm und die Praxis mit meinem Vater ermöglichten es mir, die Kunst der Malerei und des Zeichnens vollständig zu beherrschen, ergänzt durch Architekturdesign, Bildhauerei, Design, Kunstgeschichte und natürlich die Entwicklung von künstlerischem Sehen und Geschmack.
Ich hatte erneut Glück: Meine Lehrer waren keine Anhänger des Sozialistischen Realismus. Sie waren Verfechter korrekter Kompositionsgestaltung, Theoretiker der Farbtheorie und technischer Methoden in der bildenden Kunst. Dank ihnen schuf ich während meiner sechs Jahre Ausbildung etwa tausend akademische Arbeiten. Dank meines Vaters sind einige meiner ersten Kinderwerke erhalten geblieben. Und dank ihm habe ich mich sofort von der akademischen Malerei verabschiedet. Auf einfache Weise – ich warf die feinen Pinsel in den Müll.
Freiheit 1.0. How to.
In der Regel findet ein Mensch nach einer kurzen Phase jugendlicher Orientierungssuche seinen Platz in der Gesellschaft, wo alles bereits im Voraus festgelegt ist. Das Staatssystem der sowjetischen und postsowjetischen Republiken hat stets große Anstrengungen unternommen, um Normen durchzusetzen. Wie jedes andere Staatssystem auch. Der Unterschied liegt darin, dass es in der UdSSR direkt und gewaltsam geschah, während es in anderen Ländern freiwillig, aber geschickt und subtil geschieht. Die Verbesserung der Werkzeuge zur Schaffung einer kontrollierten Illusion von Freiheit ist wie ein düsteres Hobby einer Zombie-Fabrik. Wie bleibt man in seinem Bewusstsein frei? Wahrscheinlich nur durch innere Arbeit des Widerstands und unvoreingenommenes Nachdenken. Manchmal muss man einfach gehen. 1997 begann die Familie Gostev, das Land in Richtung Westeuropa zu verlassen, auf der Suche nach innerem Komfort und einem Zufluchtsort vor den Ansprüchen und Forderungen der postsowjetischen Republiken an die Freiheit des Schaffens und des Ausdrucks in künstlerischer Form.
Migration: Polen
Olga Pawlowna Pawlowskaja, meine Großmutter väterlicherseits, wurde 1929 auf polnischem Gebiet geboren und bewahrte sorgfältig ihre Geburtsurkunde auf. Dank ihrer polnischen Wurzeln erhielt mein Vater 1997 die Repatriierung und später die polnische Staatsbürgerschaft. Auf der Suche nach Demokratie und einer Gesellschaft, die die Grundfreiheiten und Menschenrechte respektiert, folgte ich meinem Vater und zog mit meiner Frau nach Polen, wo im Jahr 2000 unsere Tochter Renata geboren wurde.
In Polen führte mich das Schicksal zur Zusammenarbeit mit der katholischen Erzdiözese im Bereich der Restaurierung sakraler Malerei sowie zur Schaffung eines Werkes im Auftrag des Vatikans. Ich, getauft im orthodoxen Glauben, wurde vom Papst Johannes Paul II. mit einem persönlichen Segen geehrt, was einmal mehr von der europäischen Toleranz und dem Respekt für Freiheiten zeugt. Mit dieser katholisch-orthodoxen Note verließen wir Polen auf der Suche nach einem rechtlichen Status. Die schwierige Geschichte der ersten Schritte der Migration wird im damals begonnenen Roman „Straße 14“ beschrieben.
Einwanderung: Tschechische Republik
Im Jahr 2003 gewährte uns die Tschechische Republik politisches Asyl, internationalen Schutz und Aufenthaltserlaubnisse. Wir werden dem Innenministerium der Tschechischen Republik und den Errungenschaften der europäischen Demokratie bis an unser Lebensende dankbar sein. Die Neigung des tschechischen Volkes zu reflektierendem Denken war eine angenehme Überraschung. In dieser Zeit veranstaltete ich mehrere regionale Kunstausstellungen und arbeitete produktiv mit dem Innenministerium bei der Konferenz Poznání, Přenos, Perspektivy als Dozent für multimediale Informationstechnologien zusammen. Eine Reihe von Grafikprojekten, die den Themen Flüchtlinge und Einwanderung gewidmet waren, sowie Begegnungen mit unterschiedlichen, faszinierenden Persönlichkeiten gaben uns das Gefühl, in der Tschechischen Republik ein Zuhause gefunden zu haben.
Einwanderung bringt immer Begegnungen mit neuen Gesellschaften, anderen öffentlichen, sozialen und politischen Bewusstseinsformen mit sich. Die Vielfalt unseres Planeten ist großartig in ihren Unterschieden, Dogmen und Debatten. Mit Wissen und Beobachtung, indem man die Freiheit der Wahl, Liebe und Mitgefühl an die Spitze seines Bewusstseins stellt, verursachte die Einwanderung in die Tschechische Republik unserer Familie keine inneren Konflikte. Die praktischen Herausforderungen der Eingewöhnung in einem neuen Zuhause wurden zu einer spannenden Aufgabe, sie zu meistern.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts trat die europäische Gesellschaft in das Zeitalter der alltäglichen Anwendung von IT ein. Zu meiner Überraschung entdeckte ich nach meinem Umzug nach Europa eine Fähigkeit, Informationstechnologien schnell zu verstehen. IT in der Tschechischen Republik wurde ein bedeutendes Kapitel in meinem Leben. Eine kurze Zusammenfassung ist auf der Website meines internationalen Studios für visuelle Lösungen FABER VISUM beschrieben, das ich gegründet und besitze. FABER VISUM (aus dem Lateinischen übersetzt "Schöpfer von Bildern") wurde mein Pseudonym—oder vielmehr mein Synonym—und vereinte kreatives Denken mit linearer Logik, die Transformation von Ideen und Visionen in praktische Anwendungen oder, wie ich sage, in Quellcode. Wie Steve Jobs einmal sagte, "connecting the dots".
Die erworbenen beruflichen Fähigkeiten in den Bereichen IT und visuelles Marketing legten die praktische Grundlage für die Gostev-Dynastie. Zu dieser Zeit schuf meine Tochter Renata bereits ihre eigene Serie von Gemälden, was den Status der Dynastie bestätigte—drei Generationen einer Familie, die sich der Malerei widmeten.
Ekel und Tod
Die Pandemie 2019–2023 brachte bedeutende Veränderungen mit sich. Jeder begegnet im Leben unangenehmen Dingen wie Verrat, Lügen und Heuchelei. Es ist erstaunlich unangenehm, wenn dies in großem Umfang geschieht. Im Verständnis von Marketing hatten wir die Ereignisse von Anfang an vorausgesehen und hielten soziale Distanz, um uns nicht mit Lügen und Dummheit anzustecken. Ekel ist überwindbar, aber es gibt ein Ereignis von absoluter Bedeutung auf der Erde—den Tod. Im Jahr 2022 fühlte sich der Tod meines Vaters an, als würde der Boden unter meinen Füßen weggezogen. Einer seiner letzten Wünsche war: "Geht nach Montenegro; dort werdet ihr mit eurer Trauer fertig, wenn ich diese Welt verlasse."
Montenegro: Glück und Freiheit 2.0
Dieses kleine, unglaubliche Land gewährte uns vorübergehende Aufenthaltserlaubnisse und ermöglichte es unserem Sohn, seine Ausbildung fortzusetzen. In Montenegro schloss unser Sohn Gabriel, geboren 2008 in der Tschechischen Republik, erfolgreich die Schule ab und erwarb bis zum Alter von 15 Jahren Programmierkenntnisse und Grundkenntnisse im Marketing. Es war in Montenegro, in Zusammenarbeit mit meinem Sohn, dass das Investitionsprojekt ENTAXY entstand, zusammen mit vielen anderen bemerkenswerten Ereignissen und Menschen. Volimo vas, vidimo se, hvala za sve! (Wir lieben euch, sehen uns, danke für alles!)
Entwicklung
Ich bin ein Beobachter und Visionär. Wenn Sie die Realität basierend auf Ihren eigenen Erfahrungen kartieren, ist das von unschätzbarem Wert. Allmählich erheben Sie sich über die Welt, und ihre Ereignisse und Prozesse werden aus dieser erhöhten Perspektive klar. Die Möglichkeiten des bildhaften Denkens erschließen ein enormes Potenzial, im Vergleich zu dem verbale Formulierungen wie ein Fahrrad gegen einen Ferrari sind.
Das Herz, wie Steve Jobs in seiner berühmten Rede in Stanford sagte, weiß auf unerklärliche Weise alles und weist den Weg. Es muss rein gehalten werden; nur dann ist der Weg rein. Besonders sollte man Angst und Lügen vermeiden. Oft ist es notwendig, Willenskraft, Vernunft und Intuition zu aktivieren, um einen weisen Schritt zu machen. Freiheit ist ein einzigartiges Geschenk, aber sie endet dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt oder im Moment der Delegation (denken Sie daran: Wer sich vor jemandem verbeugt, wird dessen Sklave). Mein Bewusstsein hat sich stark durch Kunst, Musik und Literatur entwickelt, aber der Hauptfaktor war der Wunsch, die beste Seite von mir selbst zu erkennen und zu kultivieren. Das gelang nicht immer. Sie kennen wahrscheinlich die Parabel von den zwei Wölfen.
Das etwas lyrische Abschweifen oben besteht aus banalen Slogans, die, wie Tausende von Coaches, Ihnen nichts anderes bringen werden als mögliche Motivation. Tatsache ist, dass dies ein kleiner Teil MEINES Puzzles ist, und jeder muss sein eigenes zusammensetzen, wo Reihenfolge, Zeit und Form einzigartig sind. Suchen Sie nicht nach dem Sinn des Lebens—es gibt ihn nicht. Der Sinn liegt darin, wie und was Sie in Ihrer "Reise" TUN. Liebe und Glück wünsche ich Ihnen.
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